Donnerstag, 4. September 2014

Che Guevara und seine Geschichte



Ernesto, genannt Che, Guevara Serna wurde als Sohn von Celia de la Serna und Ernesto Guevara Lynch am 14. Juni 1928 im argentinischen Rosario geboren.

Nach seiner Schulzeit begann Che Guevara in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires Medizin zu studieren. 1953 schloss er sein Studium mit der Promotion zum Dr. med. ab. Danach siedelte er nach 
Bolivien über, um in einer Lepra-Station zu arbeiten. Durch seinen Auslandsaufenthalt musste er keinen Militärdienst unter Staatspräsident Juan Domingo Peron leisten, den Che Guevara ablehnte. 1954 schloss sich Guevara dem Widerstand gegen die Regierung von Guatemala an, der aber ohne Erfolg blieb. Im gleichen Jahr begegnete er in Mexiko dem kubanischen Rechtsanwalt und Exilrevolutionär Fidel Castro. Er schloss sich ihm und seinen Anhängern an. In dieser Zeit erhielt er den Beinamen "Che".

Ende der 1950er Jahre war Guevara Mitglied der kubanischen Revolutionäre, die von Mexiko aus die kubanische Regierung des Diktators Fulgencio Batista y Zaldívar in einem Guerillakrieg stürzen wollten. Die blutigen Auseinandersetzungen dauerten von 1956 bis 1959. Am Ende siegte Fidel Castro mit seinen Anhängern. Castro übernahm im selben Jahr die Regierungsmacht. Für Guevaras Verdienste im Kampf gegen den Diktator wurde ihm die kubanische Staatsbürgerschaft von Geburt an verliehen. Als Wirtschaftsberater des Landes avancierte er nun zum Präsidenten der Nationalbank (1959-1961). Er entwickelte sich von Anfang an zum ideologischen Motor des kubanischen Sozialismus, für den er eintrat, ohne sich aber an die kommunistische Doktrin zu binden.

Er kämpfte vielmehr für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von der Großmacht USA und war ein radikaler Gegner der amerikanischen Dritte-Welt-Politik. In der Zeit von 1959 bis 1961 unternahm Guevara mehrere Reisen in die "Bruderländer" Sowjetunion und DDR. Ab 1961 wurde er Industrieminister in Kuba. Er führte eine weitläufige Siedlungs- und Bildungsreform durch, indem er Großgrundbesitz sowie Ausländer enteignen ließ. 1962 lagen die Verhandlungen mit der Sowjetunion über Waffenlieferungen und andere Hilfsgüter in den Händen Guevaras. Im selben Jahr wurden auf Kuba sowjetische Abschussrampen für Raketen stationiert. Dieses Unternehmen löste den als Kuba-Krise in der Geschichte bekannt gewordene Konflikt mit den USA aus.

Guevara hatte gegen mangelnde Produktivität und gegen die erfolglose Unterstützung der Sowjetunion beim Aufbau des Landes zu kämpfen. Sein Plan zur Industrialisierung des Landes fand beim sowjetischen Partner keine Beachtung, der den Zuckeranbau in den Vordergrund stellte. In den Jahren 1964 und 1965 unternahm Guevara Reisen durch Afrika und Asien. 1966 nahm er seinen Kampf gegen das bolivianische Militärregime auf. Er drang mit anderen Kämpfern in Bolivien ein und organisierte den Guerillakampf. Er unterstützte die Bauern und Arbeiter in den Zinnbergwerken im Kampf gegen die Militärregierung seines Landes. Guevara wurde von bolivianischen Bauern verraten und dann von der bolivianischen Armee festgenommen.

Bereits am nächsten Tag, am 9. Oktober 1967, ließ die bolivianische Armee Che Guevara von einem betrunkenen Unteroffizier namens Mario Terán erschießen. Damit der Leichnam nicht identifiziert werden konnte, trennte man ihm beide Hände ab. Die Verlautbarung der bolivianischen Regierung, wonach der Leichnam Guevaras eingeäschert und an einem unbekannten Ort beigesetzt worden sei, erwies sich 30 Jahre nach seinem Tod als unwahr: Ausgerechnet im offiziellen Gedenkjahr für den Revolutionshelden, in seinem 30. Todesjahr, fanden Wissenschaftler 1997 die sterblichen Überreste Guevaras unter der alten Landebahn des bolivianischen Flughafens von Vallegrande. Das Skelett wurde nach Kuba überführt und im Rahmen eines Staatsbegräbnisses in einem Mausoleum in Santa Clara beigesetzt.

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