Montag, 4. August 2014

Kontaktlinsen und ihre Geschichte






Frühe Ideen

Bereits im Jahre 1508 beschreibt Leonardo da Vinci in seinem „Kodex D über das Auge“ das Prinzip einer Tränenflüssigkeitslinse, wahrscheinlich jedoch ohne sich der Bedeutung bewußt zu sein. Anfang des 17. Jahrhunderts entwickelt der Naturwissenschaftler René Descartes eine Vorrichtung bei der eine sphärische Glasplatte direkt auf das Auge aufgesetzt werden. Dieser Apparat soll allerdings nicht zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten, sondern zur Vergrößerung des Netzhautbildes dienen.

Erste gläserne Kontaktlinsen

Ab 1888 benutzt der Schweizer Augenarzt Adolf Eugen Fick geblasene Linsen aus Glas um Fehlsichtigkeiten durch Hornhautverkrümmungen zu korrigieren. Etwa zeitgleich arbeitet der Pariser Augenarzt Eugene Kalt ebenfalls mit geblasenen, später dann mit geschliffenen Linsen. Der Kieler Medizinstudent August Müller beschreibt 1889 in seiner Doktorarbeit „Brillengläser und Hornhautlinsen“ die Wirkungsweise einer Kontaktlinse und korrigiert seine eigene Fehlsichtigkeit erfolgreich mit Hilfe seiner Hornhautlinsen. Fick, Kalt und Müller gelten als Erfinder der Kontaktlinse.

Kunststoff ersetzt Glas als Material für die Linsen

Carl Zeiss erhält 1918 ein Patent für Kontaktlinsen aus Zelluloid und macht damit den ersten Schritt hin zu Kontaktlinsen aus Kunststoff. Die optischen Eigenschaften von Zelluloid erweisen sich jedoch nicht als besonders geeignet. Gegen Ende der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts fertigen Feinbloom (USA), Thier (Niederlande), Teissler (Tschechien) und Fritz (Belgien) erste Linsen aus Kunststoff. Heinrich Wöhlk entwickelt 1946 erste Linsen aus Plexiglas und legt damit den Grundstein modernen Kontaktlinsen.

Sauerstoffdurchlässige weiche Linsen

Die Chemiker Otto Wichterle und Dragoslav Lim melden 1955 „Weichlinsen“ (auch als Hydrogellinsen bezeichnet) zum Patent an. Ab 1977 werden Kontaktlinsen aus Silikonkautschuk in Serie gefertigt nachdem die „Hydrophilierung“ der Oberfläche des verwendeten Materials gelungen war. Mittlerweile stehen mehr als 20 Materialien zur Herstellung von weichen Linsen mit unterschiedlichen Wassergehalten zur Verfügung.

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