Dienstag, 17. Juni 2014

Die Geschichte der Zahnpasta





Zahnpasta – wir nutzen sie mehrmals täglich, um die Reinigungswirkung unserer Zahnbürste zu unterstützen.
Mithilfe von Zahnbürste und Zahnpasta findet ein Abrieb an der Zahnsubstanz statt – auf diese Weise werden Zahnbeläge und Essensreste entfernt. Der Fachbegriff hierfür lautet „Abrasion“.
Wie der Name schon sagt, besteht Zahnpasta meist aus einer Paste. Aber auch in Pulverform, als Salz, Gel oder Liquid sind Zahnpasten erhältlich.

Geschichte der Zahnpasta

Der tägliche Griff zur Zahnpastatube ist für uns alle selbstverständlich. Doch die Paste in der Tube gibt es erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Ihre Zusammensetzung entwickelte sich von Zimt und Honig über Wein bis zu den heutigen gesetzlich geschützten Rezepturen.

Die ersten Pulver und Pasten

Schon auf babylonischen Tontafeln wird von verschiedenen Pulvern und Pasten berichtet, die mit den Fingern auf die Zähne aufgetragen wurden. Die Damen der römischen Gesellschaft bestreuten Leinentücher mit Bimsstein und Marmorstaub, um ihre Zähne zu reinigen. Pasten aus Salz, Sesamöl, Ingwer,Zimt, Muskatnuss und Honig sollten in der altindischen Medizin die Zähne gesund halten. In Frankreich empfahl der Kanzler der medizinischen Fakultät von Montpellier Wein als Zahnreinigungsmittel.

Die Entdeckung der Plaque

Lange Zeit glaubte man an einen Zahnwurm, der die Zähne von innen her zerfrisst. Doch 1890 konnte eine andere Ursache für Zahnerkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen werden: Plaque. Sie verursacht die gefürchtete Karies. Mit diesem Wissen wurde die Bedeutung der Pulver und Pasten für die Zahnpflege immer größer.

Der hygienische und praktische Durchbruch in der Herstellung von Zahnpasta gelang 1887 Carl Sarg (1832 bis 1895). Der Wiener Unternehmer versetzte reinigende Substanzen mit Glyzerin, weshalb die Masse eine cremige Konsistenz bekam und erstmals in Tuben unter dem Markenname Kalodont abgefüllt werden konnte. 20 Jahre später erschien 1907 das deutsche Pendant Chlorodont. Das deutsche Konkurrenzprodukt wurde vom Dresdener Apotheker Ottomar Heinsius von Mayenburg (1865 bis 1932) hergestellt, der Bims, Calciumcarbonat und Seife mit Glyzerin, Kaliumchlorit und Minze zu Zahnpasta zusammenrührte. 

Zahnpasta heute

In heutiger Zahnpasta befinden sich wie in den frühen Vorgängern noch immer mechanische Putzkörper. Anstelle von Bimssteinpulver wird inzwischen jedoch auf schonendere Mittel gesetzt, zum Beispiel auf Kreide (Calciumcarbonat). Durch das Reiben mit der Zahnbürste scheuern die winzigen Putzkörper Zahnbeläge von den Zähnen. Unterstützt werden sie dabei durch Schaumbildner, die zudem zu einer gleichmäßigen Verteilung des Zahnputzmittels im Mund beitragen. Außerdem können die Schaumbildner Zahnbeläge und Essensreste ablösen und der Schaum dringt - zumindest bis zu einem gewissen Punkt - auch zwischen die Zähne. Neben diesen wichtigen Grundstoffen enthalten moderne Zahnreinigungsmittel weitere Zusatzstoffe, die für eine Stärkung des Zahnfleischs sorgen, den Zahnschmelz mit Mineralstoffen versorgen und den Mund desinfizieren. Die bunten Streifen, die so manche Zahnpasta aus der Tube mitbringt, dienen übrigens fast ausschließlich der Optik, sie erhöhen die Reinigungskraft nicht.

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